Category Insights Tiefkühlkost
Tiefkühlkost ist oft eine der größten Kategorien im Lebensmittelhandel. Über 50% der Menschen essen mindestens einmal pro Woche Tiefkühlkost. In einer von You-Gov und E.ON durchgeführten Studie erklärten sogar 25% der Befragten in Interviews, dass sie dreimal pro Woche Tiefkühlkost verwenden und kochen.
Regionalität, Trends, Promotions
Regionale Trends zeichnen sich insbesondere für Gemüse, Snacks und Fingerfood ab, während Kartoffelprodukte, Obst, Fertiggerichte und Backwaren den größten Anteil am Umsatz haben. Wenn Sie Volumen statt Umsatz betrachten, sind die größten Subkategorien Gemüse, Pizza und Fisch (Nielsen, Market Track, 2016). Dies könnte auf die hohe Anzahl von Aktionen in diesen Kategorien zurückzuführen sein. Ansonsten ist Tiefkühlkost eine Kategorie mit einem sehr kleinen Promotion-Anteil (10–20%, abhängig von der Ladengröße). Pizza macht immer noch einen Großteil von Tiefkühlkost aus und eine Studie von Forsa & Dr. Oetker zeigt, dass 65% der Pizzaliebhaber Tiefkühlpizza verwenden, da sie nicht genug Zeit haben, frische Lebensmittel zuzubereiten.
Jedes Jahr wächst die Kategorie weiter, mit immer mehr Innovationen. Trotz der hohen Anzahl von Tiefkühlkost-Käufern, finden die meisten Leute immer noch, dass frische Lebensmittel, die zu Hause zubereitet werden, viel besser schmecken als die gefrorene Alternative.
Sichtbarkeit und Orientierung wird wichtiger
Da die Anzahl der Tiefkühlschränke im Handel in den letzten Jahren immer mehr zunimmt, müssen die Einzelhändler die Sichtbarkeit und Orientierung verbessern.
Quelle: Studie dti (deutsches Tiefkühlinstitut) & Bormann & Gordon, 2013.
Fallstudien – Vorschübe im Einsatz bei TK
Tesco war einer der Ersten, der dies erkannte und installierte vor ein paar Jahren in seinen Tiefkühlkostbereichen in Großbritannien automatische Warenvorschub-Systeme. Die Hersteller Unilever, Deutsche See und Iglo haben ebenfalls bereits Vorschub- und Liftsysteme im Einsatz.
Auch die REWE hat im Tiefkühlbereich Warenvorschübe in ihren Filialen in Deutschland installiert. Um die Wirkung der Systeme in ihren Tiefkühlbereichen zu analysieren, hat REWE mit POS TUNING in einer gemeinsamen Forschungsstudie zusammengearbeitet. REWE wollte die Wirkung der neuen Produktpräsentation besser verstehen. Die Studie wurde von der Universität Duisburg und der Agentur Shoppermetrics in Hamburg konzipiert und durchgeführt.
Test- und Kontrollmärkte wurden definiert, und die Forschungsmethode umfasste Interviews mit Kunden und Markt-Mitarbeitern. Mittels Videokameras und der Analyse von REWE-Scannerdaten wurde das Kaufverhalten in den Test- und Kontrollmärkten für 30 Wochen beobachtet (Vergleich der Daten für das aktuelle und das vorherige Jahr).
Ergebnisse
Die Ergebnisse zeigten, dass in den Testmärkten ein Umsatzanstieg von 9% zu verzeichnen war. Die Entscheidungsrate der Käufer im Tiefkühlbereich lag in den Filialen mit Warenvorschub-Systemen um 3% höher. Insgesamt blieben die Käufer länger in der Kategorie und kauften auch mehr. Die Interviews zeigten insgesamt eine Steigerung der Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit. In den Testmärkten ohne Warenvorschub-Systeme zeigten die Interviewergebnisse, dass die Produktsichtbarkeit schlecht war und es schwierig war, Produkte zu erreichen. Für den Einzelhändler bedeuten die fehlende Ordnung und die schlechte Käuferorientierung längere Türöffnungszeiten und daher höhere Energiekosten – TK-Schränke und ‑Truhen verursachen ungefähr 40–50% des Stromverbrauchs in einem durchschnittlichen Lebensmittelgeschäft.
In den Testmärkten berichteten die Käufer, dass die Produktauswahl aufgrund der besseren Sichtbarkeit jedes einzelnen Produkts viel einfacher war, auch schon vor dem Öffnen der Tür. Tesco hat nach der Installation der Warenvorschub-Systeme noch einen weiteren positiven Effekt gemessen: Die Lohnkosten für das Aufräumen der Tiefkühlregale sind deutlich gesunken.